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Studienkollegs in Deutschland

Drei Studierende sitzen auf einer Mauer auf dem Campus und sehen sich Infomaterial an.
© DAAD/van Allwörden

Wenn Ihr ukrainischer Schul- oder Studienabschluss oder die bisher erworbenen Studienleistungen in der Ukraine Sie nicht zu einem Studium in Deutschland berechtigen, können Sie ein Studienkolleg besuchen: Diese bieten Vorbereitungskurse an, in denen angehende Studierende unter anderem sprachliche Kompetenzen erwerben können, die für ein erfolgreiches Studium an einer deutschen Hochschule erforderlich sind.

Nicht alle ausländischen Schulabschlusszeugnisse werden für ein Studium in Deutschland als Hochschulzugangsberechtigung (HZB) anerkannt. Ohne die HZB ist jedoch kein direkter Einstieg in das deutsche Hochschulsystem möglich. Derzeit bieten viele deutsche Hochschulen ukrainischen Studierenden unkompliziert an, als Gasthörerin oder Gasthörer an den Studienprogrammen teilzunehmen. Inwiefern Sie als Gasthörerin oder Gasthörer Credit Points erwerben können, erfahren Sie von den jeweiligen Hochschulen. In der Regel führt dieser Weg aber nicht zu einem akademischen Abschluss.

Ukrainerinnen und Ukrainer, die die Schule mit dem Zeugnis über volle allgemeine Mittelschulbildung abgeschlossen haben, erlangen die fachbezogene HZB durch den einjährigen Besuch eines Studienkollegs, der mit der Feststellungsprüfung abschließt. Der Einstieg in das Studium eines spezifischen Fachs an einer deutschen Hochschule kann auch dann möglich sein, wenn im entsprechenden Fach in der Ukraine bereits ein Studienjahr erfolgreich abgeschlossen wurde.

Informationen zur Bewertung ukrainischer Schulabschlusszeugnisse und Studienabschlüsse finden Sie in der Zulassungsdatenbank des DAAD.

Studienkollegs unterscheiden sich in den fachlichen Schwerpunkten des Kursangebotes und danach, auf welchen Hochschultyp sie vorbereiten – deshalb ist es wichtig, den richtigen Anbieter sorgfältig auszuwählen.

Je nachdem, ob Sie das anschließende Studium an einer Universität oder einer Hochschule für angewandte Wissenschaften/Fachhochschule antreten möchten, sollten Sie das Studienkolleg entsprechend auswählen. Absolventinnen und Absolventen eines Studienkollegs, das auf ein Universitätsstudium vorbereitet, können an allen Hochschultypen studieren; ein Fachhochschul-Studienkolleg qualifiziert jedoch ausschließlich für einen Studienplatz an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften/Fachhochschule.

Auch das angestrebte Studienfach ist entscheidend. Zwar vermitteln alle Studienkollegs allgemeine Kompetenzen und Sprachkenntnisse, die für ein erfolgreiches Studium in Deutschland notwendig sind; aber sie setzen unterschiedliche Schwerpunkte:

  • für Studiengänge an Universitäten

    • M-Kurs – für medizinische, biologische oder pharmazeutische Studiengänge
    • W-Kurs – für wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Studiengänge
    • G-Kurs – für geisteswissenschaftliche Studiengänge oder Germanistik
    • T-Kurs – für mathematisch-naturwissenschaftliche oder technische Studiengänge
    • S-Kurs – für Sprachstudiengänge
  • für Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen

    • TI-Kurs – für technische und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge
    • WW-Kurs – für wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge
    • GD-Kurs – für gestalterische und künstlerische Studiengänge
    • SW-Kurs – für sozialwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Studiengänge

Am Ende des Studienkollegs erfolgt eine Prüfung, die Feststellungsprüfung (FSP). Die erfolgreich absolvierte Feststellungsprüfung eröffnet den Zugang zum Studium in ganz Deutschland an allen Universitäten bzw. an allen Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen.

Staatliche oder private Studienkollegs

Es ist zusätzlich wichtig, zwischen staatlichen und privaten Studienkollegs zu unterscheiden. Staatliche Studienkollegs garantieren einen staatlich anerkannten Abschluss. Eine unvollständige Liste staatlicher Studienkollegs finden Sie auf www.studienkollegs.de.

Es gibt jedoch nur vereinzelte private Anbieter, die einen staatlich anerkannten Abschluss anbieten können. Vorab sollten Sie sich daher darüber gut informieren. Es ist aber auch möglich, sich an einem privaten Studienkolleg auf die Prüfung vorzubereiten und dann extern die Feststellungsprüfung abzulegen. Die externe FSP wird an allen deutschen Hochschulen anerkannt und qualifiziert zur Bewerbung um einen Studienplatz entsprechend Schwerpunktkurs und Hochschultyp.

Informieren Sie sich bei den jeweiligen Hochschulen über mögliche Studienkollegs und die Kriterien für Ihre Bewerbung.

Die Ausbildung an einem Studienkolleg dauert in der Regel zwei Semester und setzt Deutschkenntnisse zumindest auf dem Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens voraus. Bei sehr guten Leistungen kann sie auf ein Semester verkürzt werden.

Angehende Studierende bekommen alle sprachlichen, fachlichen und methodischen Voraussetzungen für ein Studium vermittelt. Neben der Fokussierung auf die Unterrichtsinhalte werden auch kulturelle und soziale Aspekte unterrichtet, um den Start in Deutschland zu erleichtern. Die meisten Studienkollegs unterrichten in deutscher Sprache. Studienkollegs fördern Sprachkenntnisse bis zum Niveau C1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.

Staatliche Studienkollegs bieten in der Regel – vom Semesterbeitrag abgesehen – kostenfreie Plätze an, private Studienkollegs verlangen oft Gebühren.

Eine direkte Bewerbung ist bei vielen staatlichen Studienkollegs nicht möglich. Je nach Wunschstudiengang oder Wunschhochschule erfolgt die Bewerbung direkt bei der Hochschule oder über uni-assist. Bei privaten Studienkollegs hingegen ist oftmals eine direkte Bewerbung möglich.

Es lohnt sich genau zu prüfen, welches Studienkolleg man auswählt, denn wenn die Wunschhochschule ein eigenes Studienkolleg hat oder eng mit einem privaten Anbieter kooperiert, sind die Abläufe und Zeitpläne aufeinander abgestimmt. Teilweise garantieren Studienkollegs nach einer erfolgreich abgelegten FSP auch einen Studienplatz in einzelnen Studiengängen an bestimmten Hochschulen.

Sie sollten sich daher immer bei der Wunschhochschule erkundigen, ob die Prüfung des Studienkollegs, das Sie besuchen wollen, später auch zugelassen wird, um Komplikationen zu vermeiden.

Vorbereitungskurse (Propädeutika)

Wer kein Studienkolleg besuchen muss, sich aber trotzdem auf das Studium in Deutschland vorbereiten möchte, kann einen Vorbereitungskurs, auch Propädeutikum genannt, absolvieren. In diesem Programm werden Sie sprachlich und fachlich ganz gezielt auf Ihren Studiengang vorbereitet. Dort gibt es häufig auch eine Einführung in das deutsche Studiensystem und in die wissenschaftlichen Arbeitstechniken.

Es gibt Programme für internationale Studierende,

  • die bereits eine Zulassung zum Studium in Deutschland haben,
  • die noch keine Zulassung haben, aber bereits die formalen Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland erfüllen,
  • die die formalen Voraussetzungen für eine Hochschulzugangsberechtigung erst noch erlangen müssen.

Diese Kurse können ein paar Wochen oder auch ein oder zwei Semester lang dauern. Eine Auswahl von Vorbereitungskursen (Propädeutika) gibt es in der DAAD-Datenbank International Programmes in Germany unter der Rubrik Prep Course.

DAAD-Hochschulprogramme für Flüchtlinge

Integra - Integration von Flüchtlingen ins Fachstudium und NRWege ins Studium – Integration in Nordrhein-Westfalen

Mit dem Programm Integra erhalten studierfähige Geflüchtete an deutschen Hochschulen die Möglichkeit, sich auf ein Studium vorzubereiten.

Für Studieninteressierte an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen werden studienvorbereitende Maßnahmen zusätzlich über das Programm NRWege ins Studium angeboten.

Der Schwerpunkt beider Angebote liegt auf Deutschkursen, die bis zu einer für den Hochschulzugang erforderlichen Prüfung führen, im Allgemeinen dem Test für Deutsch als Fremdsprache (TestDaF) oder der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH). Wie bei den Propädeutika werden auch fachsprachliche Kenntnisse in Deutsch, oft aber auch in Englisch vermittelt. Kurse und Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten und zum deutschen Hochschulsystem erleichtern den Übergang ins Fachstudium.

Die Angebote sind überwiegend modular gestaltet, d. h. die Länge der Vorbereitungszeit hängt von den (Sprach)kenntnissen ab, die die Studieninteressierten mitbringen. Die Integra-Programme stehen sowohl zukünftigen Bachelor– als auch Masterstudierenden offen.

Maßnahmen zur Integration

Begleitet werden die akademischen Angebote von Maßnahmen zur sozialen Integration der zukünftigen Studierenden, die durch studentische Initiativen an den jeweiligen Hochschulen organisiert werden. Diese reichen von der studentischen Studienberatung und Tutorien über Buddy-Programme bis hin zu Law Clinics, die Beratung zu rechtlichen Fragen anbieten.

Weitere Informationen

Programmübersicht

Für Informationen zu spezifischen Programmen kontaktieren Sie die Hochschule Ihrer Wahl [PDF 696,00 KB].

Ein Vorteil der Integra-Programme ist, dass die Teilnehmenden die anbietende Hochschule bereits gut kennenlernen. Es steht ihnen aber frei, sich im Anschluss an anderen Hochschulen zu bewerben.
Die Teilnahme an den Vorbereitungsprogrammen ist kostenlos.

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